13" iPad Pro oder 14" MacBook Pro - das musst du vor dem Kauf wissen
Nach vielen Monaten des Wartens hat Apple jetzt endlich neue, stark verbesserte iPad Pros auf den Markt gebracht. Konfiguriert man diese mit dem Magic Keyboard und dem Apple Pencil, dann fällt einem ziemlich schnell auf, dass sie teilweise teurer sein können als ein vergleichbar ausgestattetes 14-Zoll-MacBook Pro. Da stellt sich für viele die Frage: Kaufe ich mir jetzt lieber ein 14-Zoll-MacBook Pro oder das neue iPad Pro mit Magic Keyboard? Wenn du gerade vor dieser Frage stehst, bist du bei diesem Artikel hier genau richtig. Bleib also unbedingt dran.
Allgemeine Unterschiede - das wichtigste zuerst!
Bevor wir die Hardware des neuen iPad Pros mit dem MacBook Pro vergleichen, sollte man folgendes klarstellen: Ein iPad und ein MacBook sind zwei vollkommen unterschiedliche Geräte. Ein iPad ist nach wie vor ein Touch-first-Device. Wenn du also vorhast, das neue iPad Pro mit dem Magic Keyboard zu kaufen und es dann nur als Laptopersatz zu verwenden, macht das relativ wenig Sinn. Man kauft sich ein iPad, weil man es zumindest auch als iPad benutzen möchte oder weil man damit zum Beispiel mit dem Apple Pencil arbeiten möchte. Ist beides bei dir persönlich nicht gegeben und du suchst hauptsächlich einen Laptop, um damit im Web zu surfen oder andere Aufgaben zu erledigen, dann sollte ein iPad für dich aus der Betrachtung rausfallen.
Des Weiteren muss man sagen, dass auf dem iPad nach wie vor nur iPadOS läuft und man nur Apps aus dem App Store installieren kann, während man auf macOS (also auf dem 14-Zoll-MacBook Pro) viel mehr Software installieren und eine deutlich vollwertigere Softwareoberfläche nutzen kann. Möchtest du mit bestimmten Programmen arbeiten, die es für ein iPad nicht gibt, fällt das iPad ebenfalls komplett raus. Suchst du aber ein Gerät, das für Touch optimiert ist und wo du mit dem Apple Pencil arbeiten kannst, dann ist das MacBook grundlegend raus.
Wenn du dich persönlich irgendwo in der Mitte befindest, das heißt, du hauptsächlich Sachen machst, die man sowohl mit dem iPad als auch mit dem MacBook ziemlich gut erledigen kann, wie zum Beispiel Mails beantworten, Schriftstücke aufsetzen, Videos ansehen, im Web surfen, Bilder bearbeiten, Musik bearbeiten, Videos schneiden oder auch Spiele spielen, dann lohnt es sich, weiter zu vergleichen.
Design - ähnlicher als die letzten Jahre?
Lasst uns im nächsten Schritt anschauen, bei welchem Gerät ihr hardwaretechnisch mehr bekommt. Beginnen wir mit dem Design: Das neue 13-Zoll-iPad Pro ist unheimlich dünn, gerade mal 5,1 mm dick, und damit das dünnste Apple-Produkt, das Apple jemals auf den Markt gebracht hat. Das gilt aber natürlich nur, solange man es nur als iPad verwendet. Ja, das neue Magic Keyboard ist auch dünner geworden, aber in Kombination von iPad Pro und Magic Keyboard ist es nur noch etwas dünner als ein vergleichbares 14-Zoll-MacBook Pro.
Nichtsdestotrotz kann man das iPad einfach nur als iPad verwenden und hat dann ein unheimlich dünnes und leichtes Gerät in der Hand, was bei dem MacBook nicht der Fall ist. Dafür ist die Konstruktion eines MacBooks gerade für längeres Arbeiten an einer Tastatur oder mit dem Trackpad deutlich besser ausgelegt. Es ist nicht so kopflastig wie das iPad und fühlt sich, wenn man zum Beispiel auf der Couch sitzt und den Laptop auf dem Schoß hat, solider an. Darüber hinaus sind beide Geräte erstklassig verarbeitet und bestehen hauptsächlich aus Aluminium. Qualitativ dürfte man hier keine allzu großen Unterschiede erwarten.
Das iPad Display ist erstmalig besser als das MacBook Display?
Machen wir weiter mit dem Display. Erst einmal fällt auf, dass das iPad Pro ein anderes Seitenverhältnis aufweist als das MacBook Pro Display. Das MacBook Display ist im Querformat etwas höher und dafür weniger breit. Außerdem sind die Displayränder beim MacBook etwas dünner, was vor allem daran liegt, dass man dieses Display nicht in der Hand halten muss und da dickere Displayränder gar nicht so unpraktisch sind. Die Pixeldichte beim neuen iPad Pro Display ist ein klein wenig höher als beim MacBook. Das liegt vermutlich daran, dass man das iPad Display manchmal näher an sein Gesicht hält. Im Alltag macht das aber kaum einen Unterschied.
Der große Unterschied zwischen den Displays liegt in der genutzten Technologie. Während im 14-Zoll-MacBook Pro ein Mini-LED-Display zum Einsatz kommt, hat das neue iPad Pro ein OLED- bzw. sogar ein Dual-Layer-OLED-Panel. Das bedeutet, dass wir grundsätzlich die gleichen Helligkeitswerte erreichen können wie bei einem Mini-LED-Display, aber mit deutlich besseren Schwarzwerte. Dementsprechend liegt das iPad Display displaytechnisch vorne.
Das iPad Display wird im Standardbetrieb bis zu 1000 Nits hell. Beim MacBook Pro ist das komplizierter: Es wird im HDR-Betrieb auf dem ganzen Display ebenfalls bis zu 1000 Nits hell, in der SDR-Variante aber nur maximal 600 Nits. Wenn man normale Office-Aufgaben erledigt, kann man maximal 600 Nits nutzen. Es gibt allerdings Software, die das MacBook Pro Display im Normalbetrieb bis zu 1000 Nits Helligkeit erreichen lässt. Das ist jedoch keine von Apple freigegebene Software, und dementsprechend muss man aufpassen, wie sich das auf die Garantie und die Langlebigkeit des Displays auswirkt. Wenn man häufig ein helles Display braucht, ist man mit dem iPad Pro besser dran.
Darüber hinaus sind beide Displays ausgezeichnet, sowohl fürs Websurfen als auch für die Farbbearbeitung von Bildern. Beide Displays sind gestochen scharf, die Farbdarstellung ist ausgezeichnet und die Blickwinkelstabilität überzeugt.
Bei den Lautsprechern, bleibt das MacBook ungeschlagen
Wo das MacBook Pro dann wieder etwas die Nase vorn haben wird, sind die Lautsprecher. Ich habe zwar die neuen Lautsprecher im iPad Pro noch nicht gehört, sie sollen aber ähnlich gut sein wie bei den alten iPad Pros. Das MacBook Pro hat einfach deutlich mehr Platz zur Verfügung, um gute Lautsprecher zu verbauen. Die Lautsprecher im 14-Zoll MacBook Pro sind einfach unheimlich gut. Selbst wenn die im iPad Pro extrem gut sind, werden sie da nicht herankommen. Aber es hat natürlich auch seinen Reiz, wenn man nur dieses Display vom iPad in der Hand hält, um sich darauf einen Film anzusehen, und die Lautsprecher trotzdem extrem gut sind. Beim MacBook muss man immer das ganze Gerät mitnehmen.
Kamera - iPad bietet neue Möglichkeiten
Bei den Kameras kann dann aber wieder das iPad mehr überzeugen. Es hat jetzt nicht nur eine umpositionierte Kamera, die sich im Landscape-Modus oben befindet, sondern die Kamera löst auch höher auf und ist eine Ultra-Weitwinkelkamera, die das Center Stage Feature unterstützt. Das heißt, der Bildausschnitt wird immer automatisch so getrackt, dass man mittig im Bild ist. Dadurch geht zwar etwas von der höheren Auflösung verloren, aber insgesamt ist mir das lieber als die starre Kamera im MacBook. Außerdem hat das iPad nicht nur eine Kamera auf der Vorderseite, sondern auch eine auf der Rückseite mit Blitz, sodass man Dokumente einscannen oder Tafelbilder abfotografieren kann. Das fehlt beim MacBook.
Hier muss man allerdings sagen, dass man einfach das iPhone verwenden und die Bilder über AirDrop hin- und herschicken kann. Was dem MacBook Pro ebenfalls fehlt, ist ein LiDAR-Sensor, der im iPad Pro verbaut ist und es ermöglicht, bestimmte Dinge präzise zu vermessen oder AR-Anwendungen besser zu nutzen. Das neue iPad Pro wird außerdem weiterhin über Face ID entsperrt. Dadurch, dass die Frontkamera jetzt auf der langen Seite ist und sich dort auch die Face ID-Sensoren befinden, kann ich mir gut vorstellen, dass das in Verbindung mit dem Magic Keyboard sehr intuitiv funktioniert. Man klappt das iPad Pro einfach auf und es ist direkt entsperrt. Beim MacBook muss man immer noch den Touch-ID-Sensor drücken. Das ist kein großer Unterschied, aber ich wollte es erwähnt haben.
Wie gut sind die Mikrofone im iPad?
In puncto Mikrofone konnte ich noch keinen Test machen. Hier ist aber davon auszugehen, dass wie in der Vergangenheit die Mikrofone im iPad Pro und MacBook Pro ziemlich ähnlich klingen sollten. Das bedeutet, sie sind so gut, dass man zur Not damit einen Podcast unterwegs aufnehmen kann.
Ist das neue Magic Keyboard so gut wie ein MacBook?
Machen wir weiter mit den Eingabegeräten. Hier liegt das MacBook wieder vorn. Ja, wir bekommen jetzt beim neuen iPad Pro ein neues Magic Keyboard mit einer Reihe Funktionstasten, einer Oberfläche aus Aluminium und einem größeren Trackpad. Alles cool soweit, aber die Tastatur des MacBooks hat eine große Reihe Funktionstasten und ein noch größeres Trackpad. Wie bereits erwähnt, wird das iPad immer ein bisschen kopflastig sein. Wenn man das iPad auf dem Schoß hat, während man auf der Couch sitzt, wird das bei weitem nicht so angenehm sein wie mit einem Laptop wie dem MacBook Pro. Das ist einfach noch ein bisschen besser.
Das MacBook siegt im Thema Anschlüsse
Auch bei den Anschlüssen muss ich sagen, dass das iPad Pro im Vergleich zum MacBook deutlich schlechter abschneidet. Wir bekommen selbst in Verbindung mit dem Magic Keyboard nur zwei USB-C-Anschlüsse, von denen einer nur zum Aufladen genutzt werden kann. Ja, man kann grundsätzlich von beiden Seiten laden, aber will ich eine externe SSD anschließen, geht das nur über den Thunderbolt-Anschluss am iPad selbst, und dann muss ich den linken Anschluss des Magic Keyboards zum Aufladen benutzen. Beim MacBook sieht das anders aus. Wir haben drei Thunderbolt 4-Anschlüsse, einen MagSafe-Ladeanschluss, einen Klinkenanschluss für Kopfhörer, einen HDMI-Anschluss und einen SD-Kartenleser.
Ganz ehrlich, ich hätte mir gewünscht, dass das iPad besser aufgestellt ist und vielleicht in Verbindung mit dem Magic Keyboard mehr Anschlüsse bietet. Wie wäre es gewesen, wenn das Magic Keyboard auf jeder Seite noch einen Thunderbolt-Anschluss oder zumindest einen USB-C-Anschluss mit 10 Gigabits pro Sekunde Datenübertragung und einen SD-Kartenleser gehabt hätte? So hätten wir dann einen Thunderbolt-Anschluss am Gerät, zwei Thunderbolt- bzw. USB-3-Anschlüsse an den Seiten des Magic Keyboards und einen SD-Kartenleser. Das wäre genial gewesen. Wenn die Datenübertragung dann über Pins auf der Rückseite des MacBooks funktioniert hätte, umso besser.
Den ganzen Artikel findest du auch als Video auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=3njZjHFwI_M
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