Drei Wochen mit dem S24 Ultra: Kann es einen Apple Fan überzeugen?
Das ist also das neue Samsung Galaxy S24 Ultra, das erste AI-Phone von Samsung. Als jemand, der normalerweise nur Apple-Produkte testet, muss ich an dieser Stelle klar sagen: Dieses Smartphone ist ziemlich beeindruckend. Doch lassen Sie uns ganz von vorne anfangen.
Design: Beeindruckendes, eckiges Design, jedoch fast zu groß...
Das S24 Ultra bleibt der eckigen Designsprache seiner Vorgänger treu. Ich finde die runderen Kanten der normalen S24 Modelle schöner, da das Ultra schon sehr groß und etwas klobig in der Hand liegt. Das Display ist jetzt flach ins Gehäuse eingelassen, und der Rahmen besteht genau wie beim iPhone 15 Pro Max aus mattem Titan. Dadurch wurde zwar kein Gewicht eingespart, aber ich finde das S24 Ultra auch für seine Größe nicht zu schwer. Der Titanrahmen fühlt sich angenehm weich und warm an. Doch wie beim iPhone können Fingerabdrücke leichte Verfärbungen erzeugen. Die Rückseite ist aus mattem Glas und kommt standardmäßig in vier Farben. Wer etwas mehr Pep will, kann zwischen drei weiteren exklusiven Farben im Samsung Online Store wählen. Die Kameras stehen wieder einzeln aus dem Gehäuse hervor, was in meinen Augen besser aussieht als die großen Kamerabumps bei manchen anderen Herstellern.
Display: Bestes Display im Smartphone-Bereich, beeindruckende Auflösung und flüssige 120 Hz
Ein gutes Display ist scharf, hell, bietet satte Kontraste und hat möglichst dünne Displayränder. Da Samsung die besten Displays baut, auch für mein geliebtes iPhone, ist es nicht schwer zu erraten, dass das S24 Ultra das aktuell beste Display in einem Smartphone hat. Selbst im prallen Sonnenlicht lässt sich das Display zumindest für eine Weile gut ablesen, während es gleichzeitig auch sehr dunkel werden kann. Die Auflösung ist gestochen scharf, 120 Hz sind super flüssig, und auch die Blickwinkelstabilität überzeugt. Die Displayränder sind zudem super dünn, und lediglich an den Ecken hätte ich mir gewünscht, dass das Display etwas mehr abgerundet ist.
Geschützt wird das Display durch das neue Gorilla Glas Armor, das nicht nur widerstandsfähiger ist, sondern auch Reflektionen so gut vermindert, dass die Schwarzwerte dieses OLED-Panels noch besser sind als bei allen Smartphones, die ich bisher in der Hand hatte. Mit 6,8 Zoll ist das Display zudem ziemlich groß, aber ich habe mich an solche Displaygrößen mittlerweile gewöhnt. Die Lautsprecher sind laut und klar. Ich persönlich finde sie etwas zu kühl; das iPhone klingt einfach ein bisschen wärmer und voller. Dennoch sind das verdammt gute Lautsprecher, und Filme oder Serien machen darauf eine Menge Spaß.
Entsperrmethoden: Schneller Fingerabdrucksensor, jedoch Face Unlock mit Sicherheitsbedenken
Das S24 Ultra wird entweder über einen Fingerabdrucksensor unter dem Display entsperrt, der wirklich schnell und zuverlässig ist. Er funktioniert auch dann, wenn man schwitzige Hände hat. Es gibt natürlich auch ein Face Unlock, leider musste ich feststellen, dass man diesen nach wie vor durch ein einfaches Video von sich relativ schnell austricksen kann. Dementsprechend ist diese Entsperrmethode nicht wirklich sicher, auch wenn sie natürlich extrem bequem ist.
Performance: Extrem schnelle Alltagsnutzung, Gaming mit Raytracing kein Problem, 7 Jahre Softwareupdates
Unter der Haube arbeitet ein Snapdragon 8 Gen 3 in der Galaxy Edition mit insgesamt 12 GB RAM. Es ist ein 4-Nanometer-Prozessor, der mehr Leistung hat, als die meisten von uns jemals brauchen werden. Wer sich für Benchmarks interessiert, den blende ich sicher kurz aus. Für mich ist jedoch wichtig, wie gut und flüssig ein Smartphone im Alltag läuft und wie viele Jahre lang es mit aktueller Software betrieben werden kann. An dieser Stelle muss man einfach sagen, das S24 Ultra ist im Alltag extrem schnell, und selbst Gaming mit hardwarebasiertem Raytracing ist kein Problem. Zudem erhält man jetzt erstmals in einem Samsung-Smartphone 7 Jahre Softwareupdates. Das ist mehr als bei Apple normalerweise gegeben wird, und dementsprechend finde ich das echt beeindruckend. Ich bin super gespannt, wie gut dieses Smartphone in 7 Jahren noch laufen wird.
Kamera: Vielseitiges Kamerasystem, beeindruckender 200 Megapixel-Sensor, fortschrittliche Zoomoptionen
Da Smartphones für viele immer mehr zum einzigen Mittel der Wahl werden, um das Leben in Bildern einzufangen, sind die Kameras heute wichtiger denn je zuvor. Das S24 Ultra hat gleich fünf davon, und damit sollte man für alle Situationen gewappnet sein. Die Frontkamera ist wie bei allen Smartphones nur okay und für Selfies ausreichend. Die Hauptkamera ist mit Abstand die beste und setzt auf einen absurden 200-Megapixel-Sensor, der dank Pixel Binning im Normalfall 12-Megapixel-Bilder ausspuckt. Hier hätte ich es cool gefunden, wenn es eine Möglichkeit gäbe, wie im iPhone auf 24 Megapixel hochzugehen. So hätte man das Beste aus allen Welten: überschaubare Dateigrößen und dennoch ein höher aufgelöstes Bild. Die Qualität der Bilder ist auf dem Stand der Zeit, und egal ob Tag oder Nacht, die Bilder sehen immer smartphone-typisch gut aus. Die Fotos sind nicht allzu stark scharf gezeichnet, und es gibt natürlich auch einen RAW-Modus.
Alles in allem ist mir aufgefallen, dass die Bilder im Vergleich zum iPhone relativ kühl sind, und der Kontrast ein gutes Stück höher ist. Dadurch haben sie mehr Pep und wirken schärfer. An manchen Stellen finde ich das aber auch etwas too much. Der Ultraweitwinkel hat 12 Megapixel, einen Autofokus und unterstützt einen Makromodus. Die Makrofotos fand ich teilweise aber nicht so beeindruckend. Dann gibt es noch einen dreifachen Zoom mit 10 Megapixel und einen fünffachen Zoom mit 50 Megapixel.
Der zehnfache Zoom ist damit Geschichte, aber da der neue fünffache Zoom jetzt 50 Megapixel hat, kann man in diesen Zoom im Nachgang noch gut hereincroppen oder direkt beim Bild digital in den Sensor hineingehen und somit trotzdem auch bei zehnfacher Zoomstufe meist bessere Bilder haben als mit dem Samsung Galaxy S23 Ultra. Videos kann man mit bis zu 8k bei 30 fps aufnehmen, aber ich würde den meisten eher dazu raten, in 4K zu filmen.
Die Videos sehen meiner Meinung nach meist besser aus und sind was die Dateigrößen angeht deutlich kompakter. Abschließend kann man zur Kamera also nur sagen: Sie ist auf jeden Fall auf dem Stand der Zeit und braucht sich vor dem Google Pixel oder auch vor dem iPhone auf jeden Fall nicht zu verstecken und ist in manchen Bereichen sogar ein gutes Stück besser.
Den ganzen Artikel findest auch als Video auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=pZH-NqVKxi4
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