Das sind das iPhone 15 und das iPhone 15 Pro, und wie schon in den letzten Jahren bekam auch dieses Jahr das Pro-Modell deutlich mehr Aufmerksamkeit als sein kleiner Bruder. Ich konnte beide Modelle ausgiebig testen und hatte zwischenzeitlich wirklich das Gefühl, dass das iPhone 15 der Star der Show werden könnte. Wenn du dir also gerade die Frage stellst, ob du lieber ein iPhone 15 oder ein iPhone 15 Pro kaufen solltest, dann bist du hier richtig!

Design - ähnlicher als je zuvor

In puncto Design können sich das normale iPhone 15 und das Pro-Modell kaum ähnlicher sein. Beide setzen auf eine matte Glasrückseite und auch auf einen matten Rahmen, der an den Kanten leicht abgerundet ist. Beide iPhones wirken sehr hochwertig und liegen ausgezeichnet in der Hand. Das iPhone 15 ist jedoch noch etwas leichter, und der Rahmen ist aus Aluminium, nicht aus Titan gefertigt. Aluminium ist zwar weniger widerstandsfähig und bekommt schneller Macken. Dafür sieht der Titanrahmen, sobald er mit Schweiß in Berührung kommt, super schnell schmierig aus. Welches Kameramodul einem persönlich besser gefällt, hängt, denke ich, stark vom eigenen Geschmack ab. Allerdings ist mir aufgefallen, dass man beim iPhone 15 Pro wirklich schnell mit seinem Finger auf die Linse kommt, und sie dadurch schnell schmutzig wird. Ansonsten gibt es von beiden Modellen eine kleine und eine große Version, also kommt jeder auf seinen Geschmack. Bei den Farben gibt es natürlich ebenfalls Unterschiede. Hier muss aber jeder selbst wissen, was ihm am besten gefällt. Alles in allem geht daher in meinen Augen in puncto Design kein klarer Gewinner hervor.

Display - 60 vs 120 Hz

Dafür gibt es jedoch einen klaren Unterschied beim Display. Was direkt auffällt, sind die etwas dünneren Displayränder beim Pro-Modell. Dadurch sieht das iPhone einfach etwas futuristischer aus. Nutzt man jedoch eine Hülle, fällt dieser Unterschied kaum noch auf. Die Displaypanels selbst sind dann qualitativ fast identisch, gestochen scharf, tolle Farbdarstellung, sehr gute Blickwinkelstabilität, perfekte Schwarzwerte dank OLED und auch die gleiche wirklich beeindruckende maximale Helligkeit. Es gibt tatsächlich nur einen Unterschied bei den Display-Panels, und der hängt extrem von der Wahrnehmung des jeweiligen Nutzers ab. Das iPhone 15 hat nach wie vor ein 60 Hz Display, während das Pro-Modell adaptive 120 Hz unterstützt. Dadurch sehen Animationen oder das Scrollen durch Listen beim Pro-Modell etwas flüssiger aus. Wie stark einem das auffällt, ist extrem subjektiv und von Mensch zu Mensch vollkommen unterschiedlich. Ich kenne nach wie vor Leute, die absolut keinen Unterschied zwischen 60 und 120 Hz erkennen, und manche schwören, dass sie bei 60 Hz super schnell Kopfschmerzen bekommen und das super ruckelig finden. Bei den Leuten frage ich mich dann immer, was sie die ganzen Jahre gemacht haben, als es noch keine 120 Hz Displays gab. Auf der anderen Seite bekommt man deshalb aber auch nur beim Pro-Modell ein Always-On-Display. Selbst wenn dein iPhone aus ist, wird dir die Uhrzeit und einige Widgets weiterhin angezeigt. Und wenn du gerade nicht durch Listen scrollst, wird die Bildwiederholrate beim Pro-Modell soweit gedrosselt, wie es eben notwendig ist. Schaut man z.B. eine Serie mit 24 fps, wird die Bildwiederholrate auf 24 gesenkt, und dadurch verbraucht das Pro-Modell sogar weniger Energie als das normale. Dadurch kann die Akkulaufzeit in manchen Fällen sogar besser sein als beim normalen Modell, obwohl der Akku selbst im Pro-Modell aufgrund der dritten Kamera etwas kleiner ist. Alles in allem nehmen sich die Displays der beiden iPhone-Modelle dieses Jahr also wirklich so gut wie gar nichts, außer, man gehört zu den Menschen, die einen riesigen Unterschied zwischen 60 und 120 Hz sehen. In diesem Fall hast du vermutlich so oder so schon ein iPhone mit 120 Hz. Auch die Lautsprecher nehmen sich dieses Jahr nicht wirklich etwas. Beide iPhones klingen wirklich ausgezeichnet, und hier ist Apple auch noch mal ein gutes Stück besser als die meisten Konkurrenz-Smartphones.

Prozessor - Pro oder Bionic?

Sprechen wir über den Prozessor. Der ist zwar in der Theorie unterschiedlich, denn das iPhone 15 hat den Prozessor aus dem iPhone 14 Pro bekommen, und das iPhone 15 Pro jetzt den neuen A17 Pro Prozessor. Auf dem Papier ist der tatsächlich auch etwas stärker. Im Alltag bemerkt man das jedoch nur, wenn man ganz genau hinschaut. Ja, das iPhone 15 Pro ist an manchen Stellen noch ein kleines Stück schneller, wenn man eine App öffnen möchte oder ein Video exportiert. Aber alles in allem ist auch das iPhone 15 einfach super, super schnell. Es gibt jedoch einen Unterschied zwischen den beiden Prozessoren, der für den ein oder anderen interessant sein könnte. Nur die Pro-Modelle dieses Jahr unterstützen hardwarebasiertes Raytracing, und das ermöglicht es AAA Games direkt auf das iPhone zu bringen. Apple hat tatsächlich einiges sehr Interessantes angekündigt, was schon ehrlich gesagt ziemlich gut aussieht. Diese Spiele kommen jedoch nur auf die Pro-Modelle. Wer also mit seinem iPhone zocken möchte, ist mit dem iPhone 15 Pro definitiv etwas besser dran.

Kamera - neue "Pro-Modis"

Sprechen wir als nächstes über die Kamera, denn hier gibt es in der Regel die größten Unterschiede zwischen dem normalen und dem Pro-Modell. Doch dieses Jahr ist das tatsächlich gar nicht mal so gigantisch, zumindest wenn man auf die speziellen Formate der Pro-Modelle verzichten kann.

Schaut man sich zunächst die Frontkamera an, wird man feststellen, dass diese bei beiden Modellen vollkommen identisch ist, und auch der Hauptsensor auf der Rückseite unterstützt bei beiden Modellen jetzt 48 Megapixel. Allerdings ist der im Pro-Modell noch mal ein klein bisschen größer. Das führt dazu, dass man bei Tageslicht beim Pro-Modell einen etwas besseren Dynamikumfang erhält und auch bei Nacht minimal mehr Details zum Tragen kommen. Größere Unterschiede gibt es dann meiner Meinung nach schon beim Ultraweitwinkel.

Erst einmal unterstützt nur der Ultraweitwinkel bei den Pro-Modellen einen Makromodus. Das heißt, ihr könnt extrem nah an Sachen herangehen und diese fotografieren. Das ist beim iPhone 15 schlicht nicht möglich. Aber auch darüber hinaus hat das iPhone 15 Pro auf der Ultraweitwinkelkamera einfach einen höheren Dynamikumfang, ist scharfer und hat auch insbesondere in den Bildrändern weniger Rauschen. Auch bei Nacht sieht man mehr Details und deutlich weniger Bildrauschen.

Am Rand zoomt man dann dreifach und vergleicht das Bild vom iPhone 15 mit dem normalen iPhone 15 Pro, dann fällt einem auf, dass das Pro-Modell mehr Details bietet und auch einen höheren Dynamikumfang hat. Zoomt man fünffach und vergleicht also die neue Telelinse vom iPhone 15 Pro Max mit der Kamera vom normalen iPhone 15, das ja nur digital zoomen kann, dann fällt einem ebenfalls auf, dass das iPhone 15 Pro Max hier einfach das deutlich schärfere Bild liefert und auch deutlich mehr Dynamik und mehr Plastizität bieten kann.

Vergleichen wir zuletzt auch noch die Videos miteinander. Wird man feststellen, dass das iPhone 15 Pro sehr ähnlich zum Bild des iPhone 15 aussieht. Man hat vielleicht ein bisschen mehr Dynamik in den dunklen Bildbereichen, das war's dann aber auch schon. Bei Dunkelheit ist das Ganze ebenfalls sehr ähnlich. Das 15 Pro hat ein bisschen mehr Dynamik und ein bisschen mehr Details, aber alles in allem sind die Aufnahmen sehr vergleichbar.

Die wirklich großen Unterschiede, was die Kamera angeht, gibt es dann meiner Meinung nach softwareseitig. Denn nur mit den Pro-Modellen ist es möglich, RAW-Fotos und ProRes-Videos aufzunehmen, neuerdings sogar direkt auf eine externe SSD über den neuen USB-C-Port, in einem LOG-Farbprofil bei 4K 60 FPS. Das ist schon wirklich cool, aber wirklich nur für die Leute interessant, die das Videomaterial im Nachhinein noch stark nachbearbeiten wollen. Wenn du also eigentlich immer nur mal Schnappschüsse aufnimmst oder auch an sich gerne fotografierst, aber die Fotos im Nachhinein eigentlich nie nochmal stark bearbeitest, nun ja, dann wirst du vermutlich mit dem iPhone 15, was die Kamera angeht, genauso zufrieden sein wie mit dem Pro-Modell.

Fotografierst du dann aber auch gerne mal professioneller mit deinem iPhone und bearbeitest die Sachen im Nachhinein noch ziemlich stark und möchtest hier einfach mehr Spielraum haben, nun ja, dann ist das Pro-Modell, was die Kamera angeht, für dich auf jeden Fall die bessere Wahl.

Einen kleinen hardwareseitigen Vorteil auf der Rückseite haben die Pro-Modelle dann aber noch, denn nur sie sind mit einem LiDAR-Sensor ausgestattet, der ziemlich präzise die Entfernung zu Objekten messen kann. Dadurch sind AR-Anwendungen auf den Pro-Modellen deutlich präziser, und man kann z.B. super einfach eine Wand oder auch einen Menschen messen mit dem iPhone. Das ist wirklich praktisch und funktioniert viel präziser, als ich das erwartet hätte.

Akku - erstklassig wie gewohnt

Was die Akkulaufzeit angeht, muss ich ganz ehrlich sein, haben mich beide iPhone-Modelle, bzw. am Ende alle vier, wirklich vollkommen überzeugt. Die iPhone 15 Modelle halten meist noch mal eine halbe Stunde länger durch als die Pro-Modelle, einfach weil sie einen etwas größeren Akku haben und man im Alltag nicht nur statische Elemente anschaut, sondern auch viel scrollt und durch das 120-Hz-Display mehr Energie verbraucht. Alles in allem kommt man mit dem normalen, also dem kleinen Modell, meiner Erfahrung nach auf so 5 bis 7 Stunden Display-On-Time über einen Tag verteilt. Beim großen Modell, also beim Plus und Pro Max, sogar auf 7 bis 9 Stunden. Das sind wirklich extrem gute Werte.

Aufgeladen wird dann ziemlich langsam über USB-C mit maximal so 27 Watt, beim iPhone 15 Pro Max über den neuen USB-C-Anschluss. Dieser ist bei den Pro-Modellen tatsächlich, was die Ladegeschwindigkeit angeht, relativ identisch, aber er ist gerade in Sachen Datenübertragung noch mal ein gutes Stück besser. Denn während man bei den normalen iPhone 15 Modellen auf die gleiche Übertragungsgeschwindigkeit setzt, wie noch mit dem alten Lightning-Anschluss, bekommt man bei den Pro-Modellen jetzt bis zu 10 Gigabit pro Sekunde und kann dementsprechend Fotos oder Videos viel schneller als früher bei AirDrop auf seinen Mac übertragen.

Nach wirklich vielen Tagen im Alltag muss ich aber ganz ehrlich sein, ich finde es nicht mehr allzu schlimm, dass das iPhone 15 keine höheren Datenübertragungsraten zulässt. Denn frag dich mal ehrlich, wie häufig hast du in den letzten Jahren irgendetwas per Kabel von deinem iPhone auf ein anderes Gerät übertragen? AirDrop ist so eine großartige Möglichkeit und so super schnell für die meisten Anwendungen. Ganz ehrlich, auch beim Pro-Modell wird man diese Funktion vermutlich nur für die extrem großen Dateien nutzen, die halt z.B. bei der Aufnahme von ProRes-Videos entstehen.

Action Button - gut und schlecht zugleich?

Eine Sache, über die wir noch nicht gesprochen haben, ist der neue Action Button, den es exklusiv in den Pro-Modellen gibt. Der Action Button ist ein neuer Knopf, der den Mute-Switch ersetzt und sich frei konfigurieren lässt. Das Ganze ist definitiv praktisch, aber der Button ist erstens nicht besonders gut gelegen, um ihn mit einer Hand schnell zu erreichen, und zweitens habe ich die Funktion im Alltag dann doch gar nicht so häufig benutzt.

Übertragungsstandards - kleine aber feine Unterschiede

Zu guter Letzt müssen wir noch über die Übertragungsstandards sprechen, denn auch hier haben die Pro-Modelle wieder kleine Vorteile. Erstens bekommen wir WLAN 6e statt nur WLAN 6, und wir bekommen auch nur bei den Pro-Modellen eine Thread-Unterstützung. Das heißt, das iPhone kann selbst mit Thread-fähigen Geräten direkt kommunizieren, ohne dass da irgendetwas dazwischengeschaltet ist. Wenn du also sehr viele HomeKit-Geräte nutzt, kann das vielleicht für dich interessant sein. Außerdem unterstützen auch nur die Pro-Modelle ein Dual-Frequenz-GPS-Modul. Das heißt, die GPS-Ortung ist alles in allem vielleicht noch mal ein klein bisschen genauer als bei den normalen Modellen.

Fazit - wer sollte sich ein Pro Modell kaufen?

Kommen wir also zum Fazit. Wenn ihr mich fragt, sind die Pro-Modelle dieses Jahr gar nicht mal so viel besser als die normalen iPhone 15 Modelle. Gerade was die Werbung angeht, hatte ich persönlich doch im Alltag mehr spürbare Unterschiede erwartet. Es gibt für mich persönlich eigentlich nur drei Gründe, die es wirklich rechtfertigen, statt einem iPhone 15 lieber eines der Pro-Modelle zu kaufen.

Erstens, du wirst mit deinem iPhone wirklich viel zocken und freust dich schon riesig auf die AAA-Games, die exklusiv auf die Pro-Modelle kommen. Zweitens, du filmst und fotografierst wirklich viel mit deinem iPhone und das auch sehr gerne in ProRes oder im RAW-Format, um die Sachen im Nachhinein noch viel bearbeiten zu können. Oder drittens, du bist der Meinung, dass 60 Hz einfach furchtbar aussehen und du damit absolut nicht leben kannst, und du unbedingt ein 120-Hz-Display brauchst.

Ansonsten sage ich ganz klar: Spare dir lieber die 250, bzw. sogar 350 € Unterschied, und kaufe dir lieber ein normales iPhone 15 oder iPhone 15 Plus, anstatt eines der Pro-Modelle.

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