Darf ich vorstellen? Das sind das iPhone 15 und das Samsung Galaxy S24 – zwei Smartphones für rund 900 €. Sie ähneln sich auf der einen Seite kaum, bringen jedoch auch einige interessante Unterschiede mit sich. Da mein Review zum S24 ziemlich positiv ausfiel, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, das S24 nochmal direkt mit dem iPhone 15 zu vergleichen. Das Ziel ist, für euch die Frage zu klären, wo man am Ende mehr für sein Geld bekommt. Das Fazit hat mich am Ende doch selbst ziemlich überrascht. Wenn du dich für das iPhone 15 oder auch für das S24 interessierst, dann bist du hier genau richtig!

Design:  edel, Aluminium, mattes Glas. 

Angfangen mit dem Design nehmen sich beide Geräte nicht besonders viel. Beide sehen sehr hochwertig aus und fühlen sich genauso an. Beide haben flache Kanten aus mattem Aluminium, die an den Ecken leicht abgerundet sind. Außerdem haben beide eine matte Glasrückseite. Für beide Smartphones gibt es natürlich unterschiedliche Farben zur Auswahl. Hier muss man selbst entscheiden, was einem am besten gefällt. Das gilt meiner Meinung nach auch für das Kamera-Layout. Des Weiteren sind beide Smartphones gegen das Eindringen von Staub und Wasser geschützt, auch wenn das iPhone hier ein klein bisschen besser abschneidet. Auf der anderen Seite sieht das S24 von vorne aufgrund des deutlich kleineren Cutouts für die Kamera und der dünneren Displayränder deutlich moderner aus, was mir einfach etwas besser gefällt. Der Vibrationsmotor beim S24 ist deutlich besser als ich es bei älteren Android-Geräten in Erinnerung hatte. Ganz ans iPhone kommt er nicht ran, aber es ist schon ziemlich vergleichbar. Alles in allem steht es damit für mich im Punkt Design und Verarbeitungsqualität unentschieden.

Display: Samsung bleibt der führende Displayhersteller?

Größer werden die Unterschiede dann schon beim Display. Das Display im S24 wird sowohl heller als auch dunkler als das iPhone-Display. Im Alltag fällt das zwar kaum auf, aber ich möchte es dennoch erwähnen. Zudem werden Inhalte auf dem S24 dank bis zu 120 Hz flüssiger dargestellt. Wie bereits angesprochen, ist der Cutout für die Frontkamera deutlich kleiner, und auch die Displayränder sind viel dünner, was moderner aussieht und sogar dazu führt, dass das S24, obwohl es sogar etwas kleiner ist als das iPhone 15, 0,1 Zoll mehr zur Verfügung hat, was die Displaydiagonale angeht. Ansonsten finde ich bei beiden die Farben sehr angenehm, und die Blickwinkelstabilität kann überzeugen. Das iPhone-Display löst zwar etwas höher auf, das fällt jedoch nur beim direkten Vergleich auf. Des Weiteren bekommt man nur beim S24 ein Always-On-Display, eine Funktion, bei der man bei Apple mindestens zu einem der Pro-Modelle greifen muss. An dieser Stelle möchte ich dann aber auch nochmal auf die Dynamic Island beim iPhone 15 eingehen, denn ja, sie sieht nicht so minimalistisch aus wie das Punchhole beim S24. Dafür hat sie einige coole Funktionen. Hintergrundaktivitäten werden in dieser Dynamic Island angezeigt, und man kann schnell darauf zugreifen. Etwas, das ich im Alltag ziemlich häufig und gerne nutze. Was die Lautsprecher angeht, klingen beide Modelle am Ende ähnlich gut, auch wenn ich finde, dass das iPhone etwas wärmer klingt, wodurch es für mich etwas angenehmer ist. Nichtsdestotrotz geht der Punkt Display und Lautsprecher ganz klar an Samsung. 120 Hz, höhere Helligkeit, dünnere Displayränder – das spricht einfach für sich.

Software: Samsung überholt Apple endgültig?

Was die Softwareerfahrung angeht, kann man sich bekanntlich streiten, und weder iOS noch Android sind für sich genommen irgendwie besser oder schlechter als das andere Betriebssystem. Man kann mit beiden Betriebssystemen heutzutage eigentlich fast alles machen, auch wenn man unter Android ein bisschen mehr einstellen kann. Dafür bekommt man unter iOS natürlich die ganzen Ökosystemfunktionen dazu. Aber später mehr. Wirklich praktisch und innovativ finde ich bei Samsung aktuell die neuen KI-Funktionen "Circle to Search" oder auch das Zusammenfassen von ganzen Webseiten oder das Transkribieren von Voice Memos. Das ist einfach praktisch und gibt es so beim iPhone aktuell noch nicht. Auch was die Softwareupdates angeht, verspricht Samsung ganze 7 Jahre. Apple verspricht hier grundsätzlich gar nichts, aber in der Vergangenheit waren es meistens 4 bis 6 Jahre, und es ist davon auszugehen, dass mit den aktuell ja noch stärkeren Prozessoren als damals es sogar noch länger sein könnte. Aber wir wissen es einfach nicht. Was mich dann besonders überrascht hat, ist, dass Apple im Punkt Performance nicht eindeutig vorne liegt, obwohl Samsung hier nur einen Exynos-Prozessor verbaut und nicht den aktuellsten Snapdragon.

Ich blende euch die aktuellen Benchmarks hier einfach mal ein. Ich möchte an dieser Stelle aber auch betonen, dass im Alltag beide Smartphones unheimlich schnell und flüssig laufen, und ich da tatsächlich kaum Unterschiede feststellen konnte. Alles in allem liegt damit im Punkt Software und Performance Samsung aber wieder leicht vorne.

Kamera: Rein objektiv ähnlich, KI Funktionen des Samsungs überzeugen aber!

Sprechen wir als nächstes über die Kamera. Insgesamt sind beide Kamera-Setups gut. Die Frontkamera ist bei beiden am schlechtesten, aber für Selfies oder Videotelefonate gut genug. Insgesamt gefallen mir die Hauttöne beim iPhone etwas besser, und das S24 ist mir immer etwas zu kontrastreich, wirkt dadurch aber schärfer. Machen wir weiter auf der Rückseite. Der Ultraweitwinkel ist beim iPhone wärmer, das S24 wirkt wieder sehr kontrastreich und dadurch etwas schärfer. Ähnliches gilt dann auch für die Hauptkamera. Das S24 wirkt natürlicher, das iPhone einladender. Gerade bei den Landschaftsaufnahmen, wo es tatsächlich sehr trüb draußen war, wirkt das iPhone etwas zu warm und dadurch nicht unbedingt realistisch. Weiterhin fällt auf, dass beim S24 die Rauschunterdrückung etwas weniger aggressiv ist. Dadurch sieht man etwas mehr Bildrauschen, aber man hat halt auch mehr Details.

Der dreifache Zoom ist beim S24 tagsüber selbstverständlich besser. Immerhin hat das Gerät dafür eine dedizierte Linse, die dem iPhone fehlt und welches dementsprechend nur digital hereinzoomen kann. Aber bei Nacht wendet sich das Blatt dann wieder. Hier wird der Zoom vom S24 eigentlich, zumindest meiner Meinung nach, gar nicht genutzt, und auch hier wird nur digital ins Bild reingecroppt. Generell gilt, dass bei Nachtaufnahmen mir das S24 meistens dann doch zu kühl war, und mir die Aufnahmen vom iPhone etwas besser gefallen. Insgesamt gefällt mir der Look zwar beim iPhone etwas besser, weil die Bilder einfach nicht ganz so kontrastreich sind und man auch einfach bei den Hauttönen finde ich nach wie vor die Nase vorne hat.

Alles in allem ist das Kamera-Setup durch die dritte Linse von Samsung aber finde ich dann doch noch etwas besser als beim iPhone 15. Die Videos sind dann tatsächlich ziemlich ähnlich, und das fand ich sehr erstaunlich, da in der Vergangenheit das iPhone ja doch immer die besten Videos gemacht hat. Man kann beim S24 sogar in 8K aufnehmen. Das würde ich aber den wenigsten empfehlen, weil man einfach in 8K meistens dann doch ein schlechteres Bild hat als in 4K. Wenn man dann noch die Möglichkeiten der Nachbearbeitung mit einbezieht, liegt das S24 beim Thema Kamera meiner Meinung nach vorne. Erstens hat man die Möglichkeit in RAW zu fotografieren, wofür man bei Apple mindestens zu einem der Pro-Modelle greifen muss.

Es gibt einige wirklich coole KI-Funktionen. So kann man grundsätzlich bei beiden Modellen z.B. bei Personen den Hintergrund auch im Nachhinein noch problemlos unscharf stellen, so dass ein schönes Bokeh erzeugt wird. Aber das S24 kann noch einiges mehr. Mittels KI können Objekte auf einem Bild entfernt oder auch bewegt werden. Oder man kann z.B. auch die Reflektion von einem Glas entfernen. Oder was ich auch relativ cool finde: einfach von einer KI berechnen lassen, welche Einstellungen für das Bild am besten sind, um es quasi einmal zu resampeln und ein besseres Bild zu erhalten. Klar, wie alle KI-Funktionen hat das Ganze seine Grenzen und erzeugt relativ regelmäßig echt schlechte Ergebnisse. Aber wenn es mal funktioniert, dann sind die Ergebnisse ziemlich cool, und das Ganze ist einfach faszinierend. Und da das Ganze nicht direkt auf dem Gerät stattfinden muss, sondern in der Cloud, nun ja, kann das Ganze ja in Zukunft eigentlich nur besser werden, wenn die KI-Modelle besser werden.

Akku: Kritik am fehlenden MagSafe bei Samsung

Kommen wir als nächstes zum Thema Akkulaufzeit, und hier liegt das iPhone zum ersten Mal, zumindest leicht, vorne. Beim S24 kam ich im Alltag auf maximal 5 bis 6 Stunden Display-on-Time. Beim iPhone 15 waren es in der Regel eine halbe Stunde mehr. Aufgeladen wird dann bei beiden über USB-C. Jedoch unterstützt das S24 Laden mit bis zu 25 Watt, während es beim iPhone 15 maximal 25 Watt sind. An der Stelle möchte ich aber erwähnen, dass der USB-C-Anschluss im S24 höhere Datenraten zulässt. Für mich persönlich war das im Alltag aber nie relevant.

Was dann aber für mich relevant ist, ist der Punkt drahtloses Laden. Hier unterstützen beide grundsätzlich drahtloses Laden mittels Qi2-Standard mit bis zu 15 Watt. Das Problem an der ganzen Sache ist jetzt aber, dass Apple hierfür extra Magnete auf der Rückseite namens MagSafe hat. Im Qi2-Standard gibt es solche Magnete eigentlich auch, doch Samsung verbaut diese hier nicht. Das finde ich sehr schade, da man das ganze coole magnetische Zubehör leider nicht nutzen kann. Dementsprechend geht für mich persönlich der Punkt Akku und Aufladen diesmal an Apple.

Sicherheit:  Face ID vs. Face Unlock. Kritik an Sicherheitslücke beim S24 mit zweidimensionalen Bildern

Was die Möglichkeit angeht, dein Smartphone zu entsperren, scheiden sich ja bekanntermaßen die Geister: Team Face ID auf der einen Seite, Team Touch ID auf der anderen Seite. Ich bin und bleibe vermutlich immer Team Face ID. Ja, Touch ID ist manchmal ganz cool, aber Face ID fühlt sich für mich einfach intuitiver an. Nichtsdestotrotz muss man an der Stelle natürlich auch mal sagen, es gibt doch auch beim S24 einen Face Unlock. Der ist doch quasi wie Face ID, oder? Nein, ehrlich gesagt nicht. Der gleicht eigentlich nur ein zweidimensionales Bild von dir mit dem ab, was die Kamera gerade sieht. Und so war es mir nach wie vor relativ einfach möglich, mittels eines von mir selbst aufgenommenen Videos und – wir müssen ehrlich sein – wie viele Leute da draußen haben Videos von sich im Netz, die man dafür nutzen könnte, das S24 auch ohne dass ich es tatsächlich ansehe zu entsperren.

Drahtlostechnologien: 5G, WLAN 6, Bluetooth 5.3. iPhone mit zusätzlichem Ultra-Breitbandchip

Die integrierten Übertragungsstandards sind dann soweit relativ identisch. Wir bekommen bei beiden 5G, WLAN 6 und Bluetooth 5.3. Das iPhone hat aber zusätzlich noch einen Ultra-Breitbandchip verbaut, der die Kommunikation mit anderen Geräten in der Nähe ermöglicht. So kann man z.B einen Song ganz einfach auf seinen HomePod übertragen oder auch sein iPhone mit der Apple Watch präzise suchen. Und wo wir einmal dabei sind, möchte ich auch einfach nochmal über das Thema Ökosystem reden. Ja, hier hat sich bei Android in den letzten Jahren auch einiges getan, aber meiner Meinung nach hat Apple nach wie vor hier die Nase vorn. Das Übertragen von Dateien ist super einfach, das Streamen von Inhalten ebenso, oder auch das generelle Zusammenspiel zwischen Geräten dank der iCloud Synchronisation und so vieles mehr ist einfach ausgezeichnet. Ich habe mir eindeutig vorgenommen, das Ökosystem von Android bzw. von Samsung oder auch Google in Zukunft nochmal genau unter die Lupe zu nehmen.

Finale: Welches Smartphone ist jetzt besser?

Für den aktuellen Zeitpunkt ist meine Bewertung jedoch klar: Apple liegt hier nach wie vor vor. Und damit wären wir auch schon wieder am Ende angelangt. Um euch meinem Bewertungssystem nochmal ganz kurz zu erklären: Ich habe jedem Modell, wenn es gewonnen hat in einer Kategorie, 10 Punkte gegeben, und dem anderen Modell dann halt dementsprechend weniger, je nachdem, wie viel schlechter ich es persönlich fand. Das ist natürlich meine rein subjektive Meinung, und die Bewertung hätte bei euch anders ausfallen können. Alles in allem steht der Stand aber wie folgt: Das iPhone 15 hat 63 Punkte, und das S24 hat 64 Punkte. Und da habe ich den Punkt Ökosystem für mich schon relativ stark gewichtet.

Damit könnte man jetzt ganz einfach sagen, das S24 liegt vor, ist der Gewinner, kauft euch das. So einfach ist es meiner Meinung nach aber nicht. Wenn man aktuell vollkommen ungebunden ist und noch kein System drin ist, dann kann man sich eigentlich relativ problemlos für beide Geräte entscheiden, je nachdem, was einem persönlich wichtig ist. Ist einem ein wirklich gutes Ökosystem aus Geräten wichtig, und man möchte dieses nach und nach aufbauen, bekommt man meiner Meinung nach bei Apple immer noch etwas mehr. Soll das Gerät selbst einfach etwas besser sein, dann bekommt man beim S24 etwas mehr. Und wenn du persönlich schon in einem Ökosystem drin steckst, also z.B schon eine Uhr von Samsung hast oder einen iPad oder einen Mac, nun ja, dann solltest du meiner Meinung nach aktuell einfach in dem System drin bleiben, in dem du aktuell bist.

Das ganze Video findest du auch als Artikel auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=s9s-dmyt1mM